Die Computertheorie des Geistes

Projektleitung und Mitarbeiter

Oestermeier, U. (Dr. phil.), Schroeder-Heister, P. (Prof. Dr. phil.)

Mittelgeber : DFG

Forschungsbericht : 1994-1996

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Projektbeschreibung

Die wissenschaftstheoretische Analyse der aktuellen psychologischen Debatten um das logische Denken und bildliche Vorstellen zeigen, daß kognitionswissenschaftliche Ansätze, die ihre philosophischen Grundlagen in der Computertheorie des Geistes haben, zur Immunisierung gegen empirische Befunde neigen. Zu den Kernannahmen der Computertheorie des Geistes gehört dabei insbesondere die weitgehende Ignorierbarkeit neurologischer Befunde. Denken ist dieser Theorie zufolge ein Prozeß, der von "Implementationsdetails im Gehirn" unabhängig ist und auf einer funktionalistisch höheren Ebene, der symbolischen Ebene, abläuft. Dieses Dogma hat bei der Erforschung des bildlichen Vorstellens und logischen Denkens zu empirisch nicht zu entscheidenden Endlosdebatten zwischen "Propositionalisten und Piktorialisten" sowie "Syntaktikern und Semantikern" geführt. Die Idee, kognitive Prozesse durch Operationen in mentalen Kalkülen zu erklären, kann nur durch Ad-hoc-Annahmen, vage Grundbegriffe und willkürliche methodische Setzungen mit den empirisch belegten Inhalts- und Interesseneffekten beim logischen Schließen in Übereinstimmung gebracht werden.

Publikationen

Oestermeier, U.: Anschauliches und logisches Schließen. Eine Kritik der Computertheorie des Geistes, Diss. Tübingen 1995 (erscheint bei de Gruyter, Berlin).

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qvf-info@uni-tuebingen.de(qvf-info@uni-tuebingen.de) - Stand: 30.11.96
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